Gegenüber der Kirche von San Felipe Neri hinter einem kleinen gepflasterten Vorplatz, dort, wo der schmale Weg zwischen den Häusern eine Kurve zeichnet, steht etwas zurückhaltend, aber dennoch präsent ein spanisches Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Es besteht aus zwei Gebäudeteilen und sitzt mit seiner rustikalen Fassade, den groben Holztüren, grünen Kastenfenstern mit kleinen Balkonen direkt an der Plazuela Santísimo Cristo de la Sangre. Auf den ersten Blick würde man hier wohl eher kein Museum vermuten. Doch ein Schriftzug weist den Weg ins Glasmuseum von Màlaga. Es ist Gonzalo Fernandez-Prieto, seiner und zwei befreundeten Familien zu verdanken, dass das Gebäude noch steht. Mehrere Jahre hatten sie mit der Gemeinde gerungen, bis die Entscheidung fiel, es zu sanieren und damit für die Stadt zu erhalten. Und auch sein Inhalt, eine eklektische Mischung von Exponaten, einheimischer, dekorativer Kunstobjekte, die über 25 Jahre ererbt und gesammelt wurden, ist auf die Familien zurück zu führen. Auf rund 900 Quadratmetern ist das Museum dabei nicht wie üblich nüchtern gehalten. Die Ausstellung inszeniert die vielfältigen Glasobjekte unterschiedlicher Epochen in einem Umfeld, dass nicht weniger Geschmack und Stilbewusstsein ausstrahlt, als die Exponate selbst. Die Möbel stammen größtenteils aus dem 18. und 19. Jahrhundert und kommen aus ganz Europa. Familienporträts aus dem 17. bis 20. Jahrhundert schmücken die Wände.